Die Auswahl einer zukunftsfähigen und gleichzeitig den eigenen Bedürfnissen angepasste Heizmethode stellt viele Hauseigentümer und Mieter vor große Herausforderungen. Welche Art der Heizung ist geeignet? Was mache ich mit meiner alten Heizungsanlage?
Um eine Entscheidungsgrundlage zu schaffen und gleichzeitig eine Hilfestellung zu geben, erstellt die Stadt Bad Bentheim im kommenden Jahr zusammen mit dem Ingenieurbüro evety aus Essen ein Konzept für eine kommunale Wärmeplanung.
01.08.2024:
Am 1. August wurden im Rahmen der Verzahnung der kommunalen Wärmeplanung und einer Machbarkeitsstudie für ein regneratives Fernwärmenetz für ein Teilerschließungsgebiet in Bad Bentheim zwei Bürgerinformationsveranstaltungen in der Grundschule, Brennereistr., durchgeführt.
Nach einer Einleitung durch den Bürgermeister, Dr. Pannen, stellte die Fernwärme Bad Bentheim GmbH zusammen mit dem zuständigen Planungsbüro, energethik GmbH aus Osnabrück, die Grundlagen der Machbarkeitsstudie jeweils um 19:00 h und um 20:30 h in der gut besuchten Veranstaltung dar.
Im Anschluß an die Präsentation wurden zahlreiche Fragen der Besucher beantwortet.
Ein Fragebogen für die Besucher, der zur Erhebung von Daten im Teilerschließungsgebiet für interessierte Anschlusswilige in der Informationsveranstaltung am 01.08.2024 auslag, ist hier nachfolgend neben der Präsentation des Abends verlinkt.
Den Fragebogen finden Sie hier.
Die Präsentation des Abends finden Sie hier.
31.07.2024 / WSc
Im Nachgang zum Runden Tisch v. 28.6.2024 wurden die durch die Firma evety vorgestellten ersten Ergebnisse zur kommunalen Wärmeplanung noch einmal zur Veröffentlichung überarbeitet.
Die ebenfalls beim Runden Tisch vorgestellten, ersten Machbarkeitsstudienergebnisse der Firma energethik für ein Teilgebiet der Stadt wurden bereits zuvor auf der Webpage der Stadt verlinkt.
Die ersten Ergebnisse der kommunalen Wärmeplanung der Firma evety umfassen nun die Eignungsprüfung und die Bestands- und Potenzialanalysen.
Bei der Eignungsprüfung geht es um eine verkürzte Wärmeplanung und die Unterteilung des beplanten Gebiets in Teilgebiete. Ergebnis dieser Prüfung ist, dass sich Teilgebiete mit hoher Wahrscheinlichkeit weder für ein Wärmenetz noch für eine Versorgung durch ein Wasserstoffnetz eignen.
Die Bestandsanalyse umfasst die Ermittlung der aktuellen Wärmeversorgung, d.h. des derzeitigen Wärmebedarfs oder Wärmeverbrauchs, vorhandener Wärmeerzeugungsanlagen und die Erfassung relevanter Energieinfrastrukturanlagen.
Die Potenzialanalyse ist die systematische Analyse der im beplanten Gebiet vorhandenen Potenziale zur Erzeugung von Wärme aus erneuerbaren Energien, zur Nutzung unvermeidbarer Abwärme sowie zur zentralen Wärmespeicherung, wobei bekannte räumliche, technische, rechtliche oder wirtschaftliche Restriktionen zu berücksichtigen sind.
Die im Nachgang verlinkte Präsentationsdatei soll zu den Prüfungsergebnissen für Bad Bentheim einen Überblick geben und zu Anmerkungen anregen.
30.07.2024 / WSc
Im Rahmen des Energie-Forums (21.3.2024) hatte die Studentengruppe der TU Dortmund für ihre Projektarbeit (Wintersemester 2023/24 + Sommersemester 2024) eine Umfrage zur aktuellen und zukünftigen Wärmeversorgung in Bad Bentheim durchgeführt.
Nun wurde der Gesamtbericht für die Projektarbeit durch die TU-Studenten erstellt. In den Gesamtbericht wurden Erkenntnisse bei der kommunalen Wärmeplanung in Dänemark, die bereits seit den 1970er Jahren mit Planungsprozessen befasst sind, eingebracht.
Ziel der Projektarbeit war es, die nach dem Wärmeplanungsgesetz vorgegebenen Verfahrensschritte der kommunalen Wärmeplanung in Zusammenarbeit mit den niedersächsischen Kommunen Bad Bentheim und Neuenhaus theoretisch durchzuführen und zu analysieren. Die beiden Kommunen stehen in diesem Zusammenhang repräsentativ für deutsche Kommunen im ländlichen Raum, da sie sich mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert sehen, die sich durch die neu eingeführte Wärmeplanung ergeben haben.
Die Projektarbeit der TU Dortmund ist eine unverbindliche Studie im Rahmen der universitären Ingenieursausbildung. Die eigentliche Planung zur kommunalen Wärmeplanung für Bad Bentheim führt die evety GmbH zusammen mit der Digikoo GmbH durch.
17.07.2024:
Beim Runden Tisch am 28.6.24 wurde der Stand der BEW-Machbarkeitsstudie (BEW - Bundesförderung Effiziente Wärmenetze) von der Firma energethik vorgestellt. Die Studie ist unmittelbar mit der kommunalen Wärmeplanung in Bad Bentheim verzahnt.
Die am Runden Tisch durch die Firma evety dargestellten Teilergebnisse der kommunalen Wärmeplanung zur Eignungsprüfung bzw. Bestands- und Potenzialanalyse befinden sich nach dem Runden Tisch noch in der abschließenden Aufbereitung zur Veröffentlichung und werden später hier verlinkt.
Im Nachgang zum Runden Tisch hat die Firma energethik die am Runden Tisch gezeigten Folien zum Stand der BEW-Machbarkeitsstudie bereits zur Information zur Verlinkung auf die Webpage der Stadt freigegeben.
Die gezeigten Folien weisen auf das BEW-Förderkonzept (Modul 1), den Bescheid und die Aufstockungsbeantragung, den erweiterten Untersuchungsraum, die Inhalte der BEW-Untersuchung (Bestandsanalyse, Erzeugerkonzept) und eine anstehende Informationsveranstaltung, zu der noch Einladungen erfolgen, hin.
Nächste Schritte in der Planungsphase sind nun die Berechnung und Entwicklung von Szenarien für ‚Teil‘-Gebiete von Bad Bentheim und die Darstellung von Versorgungsarten.
Zu den Folien der Präsentation zum Stand der BEW-Machbarkeitsstudie
05.07.2024
Mit Referenz zum Vorbericht zum Runden Tisch wurden im Rahmen des Runden Tisches am 28.6.24 lokalen Unternehmen, dem Landkreis, lokalen Energieversorgern und der Stadt Bad Bentheim erste Ergebnisse vorgestellt.
Nach einer Begrüßung und Eröffnung des Runden Tisches durch Bürgermeister Dr. Pannen und einer kurzen Vorstellungsrunde der Teilnehmer übernahmen Herr Zier und Herr Eckelt von der Firma evety GmbH, die das Konzept für die kommunale Wärmeplanung in Bad Bentheim erstellen, die Moderation.
Mit Fertigstellung des ersten Integrierten Klimaschutzkonzeptes im Dezember 2012 wurde Bad Bentheim Klimaschutzgemeinde. Seit Erweiterung des Windparks Waldseite in 2017 ist die Stadt klimaneutral bezogen auf den Sektor Strom. „Wann immer der Wind weht, fließt nur noch Strom aus erneuerbaren Quellen durch unsere Leitungen!“, sagen wir seitdem.
Mit den nächsten Schritten sollen auch die Sektoren Wärme und Verkehr auf dem Weg zur Klimaneutralität einbezogen werden. Dabei genügt der Stadt der bilanzielle Ausgleich entsprechender Emissionen nicht. Vielmehr ist es das Ziel, sowohl den Sektor Wärme als auch den örtlichen Verkehr mit gezielten Maßnahmen anzusprechen. Vorbereitend für die sich momentan in Erarbeitung befindliche Wärmeplanung wird nun ein runder Tisch mit Schlüsselakteuren wie lokalen Unternehmen, dem Energieversorger und dem Landkreis veranstaltet.
Mehr dazu finden Sie im unten verlinkten Vorbericht.
Mit der kommunalen Wärmeplanung erhält die Stadt Bad Bentheim einen digitalen Zwilling, der die Gemarkung mit seinen 8 Ortsteilen in digitaler Form abbildet.
Was hat Mann/Frau sich darunter vorzustellen?
Im Kontext der kommunalen Wärmeplanung in Bad Bentheim wird ein digitaler Zwilling verschiedene Anwendungen haben, um die Effizienz, Nachhaltigkeit und Planung von Wärmeversorgungssystemen zu verbessern.
Mit der kommunalen Wärmeplanung wird die Planungsgrundlage für eine zukunftsfähige und klimaneutrale Wärmeversorgung für die Stadt Bad Bentheim geschaffen.
Im Rahmen des Förderprogramms der Zukunft, Umwelt, Gesellschaft (ZUG) gGmbH bearbeitet die Stadtverwaltung gemeinsam mit der evety GmbH, der DigiKoo GmbH und vielen Akteuren die kommunale Wärmeplanung für eine zukünftige klimaneutrale Wärmeversorgung der Stadt Bad Bentheim.
Ziel der kommunalen Wärmeplanung ist es, unter Berücksichtigung der örtlichen Gegebenheiten und Herausforderungen der einzelnen Ortsteile, Maßnahmen zu identifizieren, die eine schrittweise klimaneutrale Wärmeversorgung ermöglichen, welche langfristig in den strategisch angelegten Prozess der Stadtentwicklung integriert werden soll.
Die Heizung muss fähig sein, 65% erneuerbare Energien zu nutzen, wenn sie in Neubaugebieten in Neubauten (Bauanträge ab Januar 2024 gestellt) eingesetzt werden sollen.
Bei Städten kleiner als 100.000 Einwohner gilt die Pflicht, eine Heizung zu nutzen, die zu 65% erneuerbare Energien nutzen kann, frühestens ab 2026. Gibt es in den Kommunen jedoch schon eine Gebietsausweisung, die einen kommunalen Wärmeplan berücksichtigt, können frühere Fristen greifen.
Funktionierende Heizungen können erstmal weiterbetrieben werden. Auch wenn diese kaputt gehen und repariert werden können, ist kein Heizungstausch vorgeschrieben.
Für Heizungen, die nicht mehr repariert werden können, gilt eine Übergangslösung. Es dürfen bis 2028 weiterhin Öl- und Gasheizungen verbaut werden, ab 2029 müssen die jedoch einen stetig wachsenden Anteil an erneuerbaren Energien nutzen:
2029: mindestens 15% erneuerbare Energien
2035: mindestens 30% erneuerbare Energien
2040: mindestens 60% erneuerbare Energien
2045: 100% erneuerbare Energien
Die Verabschiedung des kommunalen Wärmeplans im Gemeinderat löst nicht automatisch das "Scharfschalten" des Gebäudeenergie-Gesetzes mit Anforderung von 65% EE-Wärme bei Heizungserneuerung aus. Dies erfolgt laut Wärmeplanungsgesetz für Gemeinden automatisch ab dem 30.06.2026/28 oder davor nur durch einen optionalen, separaten Beschluss für (Teil-) Gebiete.
Bereits heute gilt die Verpflichtung, Heizkessel die älter als 30 Jahre sind, gegen neue auszutauschen. Ausnahmen gibt es unter anderem für Brennwertkessel.
Ab 2045 dürfen Gebäude jedoch nur noch mit erneuerbaren Energien betrieben werden.
Die Auswahl einer zukunftsfähigen und gleichzeitig den eigenen Bedürfnissen angepasste Heizmethode stellt viele Hauseigentümer und Mieter vor große Herausforderungen. Welche Art der Heizung ist geeignet? Was mache ich mit meiner alten Heizungsanlage?
Um eine Entscheidungsgrundlage zu schaffen und gleichzeitig eine Hilfestellung zu geben, erstellt die Stadt Bad Bentheim im kommenden Jahr zusammen mit dem Ingenieurbüro evety aus Essen ein Konzept für eine kommunale Wärmeplanung.
Die Basis für den kommunalen Wärmeplan ist dabei eine umfassende Bestandsaufnahme und -analyse der aktuellen Wärmeversorgung in der Stadt.
In Kooperation mit zahlreichen Akteuren wird daher untersucht, wie hoch der aktuelle Wärmebedarf ist beziehungsweise welche Wärmesysteme genutzt werden. Auch die Gebäude Sanierungsquote in Bad Bentheim spielt eine zentrale Rolle.
Im Nachgang zur Erfassung des Ist-Zustandes erfolgt eine Darstellung von Einsparungspotenzialen beziehungsweise eine Beurteilung des Einsatzes von erneuerbaren Energien unter Berücksichtigung der lokalen Begebenheiten.
Auf der Grundlage der Erkenntnisse wird ein Wärmeplan zur zukünftigen Wärmeversorgung der einzelnen Ortsteile und Gebiete der Stadt Bad Bentheim aufgezeigt.
Dabei werden Stadtgebiete identifiziert, in denen eine dezentrale Versorgung über Wärmepumpen oder zum Beispiel Pelletheizungen erfolgen kann. Andererseits wird prognostiziert, wo Wärmenetze erweitert oder neu entstehen können.
Der Wärmeplan stellt eine Orientierung dar, in welchen Bereichen der Stadtbezirke welche Formen nachhaltiger Energien zur Verfügung stehen.
Abschließend werden Maßnahmen vorgeschlagen beziehungsweise ein Zeitplan definiert, um schrittweise die Wärmeversorgung auf klimafreundliche Heizmethoden umzustellen.
Während der Planungsphasen wird ein Fokus darauf gelegt, dass alle relevanten Akteure inklusive der Bürger und Bürgerinnen regelmäßig informiert und mitgenommen werden.
Eine Bürgerbeteiligung zur aktiven Mitarbeit beziehungsweise Zuarbeit ist für eine gute, kommunale Wärmeplanung wichtig.
Zuwendungsempfänger: Stadt Bad Bentheim
Titel: “KSI: Erstellung einer kommunalen Wärmeplanung für die Stadt Bad Bentheim“
Laufzeit: 2023-25
Förderkennzeichen: 67K25752
Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert die Bundesregierung seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Betrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristigen Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr Profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.
Gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.